Am 19. November haben wir bereits darüber berichtet: Bushido, notorischer Rap-Rabauke, steht in dem Verdacht, sich fleißig aus den Werken der Gothic-Band „Dark Sanctuary“ bedient zu haben. Die Folge: Die Band verklagte ihn. Heute um 11 Uhr beginnt die Verhandlung vor dem Hamburger Landgericht.

Vielleicht sollte man das Ganze aber auch gar nicht so eng sehen, wenn man sich die Sache mal aus der Perspektive der mutmaßlichen Bösewichte anschaut, so die Frankfurter Rundschau:

So gesehen kann man Superproduzent Timothy Mosley – kurz: Timbaland – verstehen, der es als Majestätsbeleidung empfand, als ihn 2007 ein finnischer Elektroniktüftler anprangerte, eine von ihm entworfene Melodie ungefragt übernommen zu haben. Abgekupfert oder nicht, befand Timbaland, sein Metier sei schließlich Hip Hop: die Kunst des cleveren Zitats, des originellen Wiederverwertens mittels Samplings und Loops. Eine Technik, die sich in der digitalen Ära freilich viel einfacher und schneller anwenden lässt als zur Frühzeit des Genres Anfang der Achtziger.

Auch eine Idee. Ob der Hamburger Richter es allerdings so sehen wird? Man darf gespannt sein.

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Von Stephan Humer

Mitbegründer und -herausgeber von Magazin und Website. Und das, ohne das Label „Generation C64″ wie eine Monstranz vor sich her zu tragen. Mag es, über die Grenzen der Chips hinauszuschauen.