Es ist schon fast so, als würde man SingStar gar nicht mehr als Videospiel empfinden. Seit der Einführung in 2004 ist Karaoke auch in unseren Breitengraden ein akzeptierter Volkssport geworden. Dabei hat es SingStar geschafft, sich selbst als eigenständiges Produkt zu vermarkten und massenweise neue Gamer zu erschaffen. Das ist auch daran erkennen, dass die Spiele plus Mikrofone gern als Konsolenbundle angeboten werden. Es gibt viele Kunden die sich nur wegen dieses Spiels eine Konsole gekauft haben.

Ich habe mich derweilen mit einem Freund an einem Bowlingautomaten vergnügt. Wir haben deutlich länger gespielt, als wir zuerst dachten. Namco America, Inc. hat mit „Rockin‘ Bowl o Rama“ ein interessantes Gerät gebaut, dass aufgrund seines originellen „Trackball“-Interface, sowie ausgefallenen Design ein authentisches Bowlingfeeling ermöglicht. Sogar typische Bowling-Aktionen wie Spins, Backspins und realistische Splits sind mit der Maschine von 2006 möglich. Es ist erstaunlich wie originell und „echt“ sich das Bowling beim Spielen mit diesem Automaten anfühlt. Das Gerät ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein traditionelles Spielkonzept erfolgreich mit einem Videospiel umgesetzt werden kann.

Ms. Pac-Man im Sitzen und als Schattenspiel

Unter den spielbaren Exponaten befand sich auch ein „Galaga / Ms. Pac-Man Cocktail-Table“. Das exotische Gerät enthält zwei echte Videospielklassiker von 1981. Galaga und Ms. Pac-Man. Beide Spiele gehören in die Hall of Fame der Videospiele und überzeugen durch eine fantastische Optik. Der Automat war übrigens von 2007. Noch immer baut Namco diese wunderschönen Geräte in San Jose (Kalifornien) zusammen. Am Sonntagabend wurde das Festival mit einem ausgefallenen Pac-Man Live-Schattenspiel abgeschlossen, das für Begeisterung sorgte.

Fazit

Machen wir es kurz. Ich kann das Konsolenfestival wärmstens weiterempfehlen! Jeder der Spass an gutem Elektro, geekigen und aktuellen Videospielen, virtuellem Golf auf der Wii oder SingStar hat, ist hier genau richtig. Retrogamer natürlich sowieso.

Wollen wir hoffen, dass die Veranstalter das auch so sehen und uns vielleicht im nächsten Herbst wieder die Möglichkeit zum Zocken geben. Zugegebenermaßen waren die +28 Grad Celsius im August nicht die optimalen Außentemperaturen für ein hitziges Videospielfestival. Aber der Event macht deutlich, wie sehr Videospiele in den letzten Jahren hoffähig geworden sind und wie viele Besucher mit einem guten Mix an Unterhaltung zusammengebracht werden können. Weiter so!

Als Tipp für das nächste Mal wünsche ich mir Infokarten an den Konsolen, die den Namen, das Herstellungsjahr und ggf. weitere Informationen anbieten. Sicher wären einige Besucher überrascht wie alt die Maschinen sind, an denen sie gerade spielen.

(Gastautor: André Eymann, www.videospielgeschichten.de; Teil 1 und 2 findet man hier und hier)

Von RETRO