Seit dem Selbstmord des in der digitalen Welt berüchtigten Rechtsanwalts Gravenreuth erreichen uns zahlreiche Mails, News, Alerts und Infos rund um die Berichterstattung zu diesem bizarren Fall. Kein Wunder: Allein Google News präsentiert derzeit (24.2., 20 Uhr) gut 120 Artikel zum Suchbegriff „Gravenreuth“. Mein bisher interessantestes Fundstück ist dieses hier – ziemlich deutliche Worte von Anwaltskollege Eisenberg aus Berlin:

´´Zu dieser Selbstzerstörung hat womöglich der heftige Streit mit der „taz“ entscheidend beigetragen. Im Gespräch mit stern.de erinnert sich „taz“-Anwalt Eisenberg an den Prozess und einen „bedauernswerten, jammervollen, armseligen kleinen Mann, der sich grottig verteidigt hat“. Von Gravenreuth, sagt Eisenberg, sei eine „groteske Figur“ gewesen und habe nichts Furchterregendes an sich gehabt. „Er war ein Betrüger, er hatte keine ethischen Grundsätze und hat sich immer nur mit Schwächeren angelegt, die er ausgenommen hat.“ Kurzum, so folgert Eisenberg: „Ich habe ihn als Schande für den Anwaltsberuf wahrgenommen.“ Dennoch sei er vom Schicksal seines einstigen Kontrahenten „menschlich sehr berührt“.´´

(Stern.de)

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Von Stephan Humer

Mitbegründer und -herausgeber von Magazin und Website. Und das, ohne das Label „Generation C64″ wie eine Monstranz vor sich her zu tragen. Mag es, über die Grenzen der Chips hinauszuschauen.

4 Gedanken zu „RETRO-Lounge [55]: Günnis letzte Rache“
  1. Ich hab vor einiger Zeit sämtlich Ausgaben der „Digital Talk“ am Emulator angeschaut. Dieses Diskmag besteht ja schon seit etlichen Jahren. Und da ich selbst ja noch nicht allzu lange in der Retro-Szene aktiv bin, konnte ich so sehr viel an Informationen nachholen. Unter anderem waren dort regelmäßig Beiträge zu lesen, die sich um „Günni“ drehten.

    Ich sag mal so… Herr Eisenberg hat Recht, mit dem was er schreibt. Gerade die Methode, in einschlägigen Magazinen (CF, Go64 etc) gefakete Anfragen nach raubkopierten Spielen und Anwendungen zu schalten und die Antworter dann direkt anzuzeigen, halte ich für bedenklich. Damit hat er sich die Gewohnheiten der User zu nutze gemacht und teils unwissende Jugendliche an den Rande des Ruins getrieben. Wobei „unwissend“ ja auch nicht stimmt. Jeder wusste ja, dass Raubkopieren falsch ist, nur gab es so gut wie kein Unrechtsbewusstsein. Und wenn wir ehrlich sind, der C64 hätte nicht so lange überlebt, wenn es nicht die Raubkopierer und Cracker gegeben hätte.

    Just my 0,02 €.

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