Zu Spielbergs Filmklassiker und Kassenhit von 1982 durfte eine Spielumsetzung natürlich nicht fehlen. Doch weil man das Spiel unbedingt zum Weihnachtsgeschäft fertig haben musste, mangelte es den Programmierern erheblich an Entwicklungszeit. Man hatte sage und schreibe nur 6 Wochen Zeit, um »E.T.« zu produzieren – viel zu wenig, um ein halbwegs vernünftiges Spiel zu erschaffen. So wurde »E.T.« für das Atari 2600 zu einem der berüchtigtsten Spiele überhaupt.

Und darüber hinaus trug es für viele nicht nur zum Untergang des Atari 2600 bei, sondern war einer der Hauptgründe für den Videospielcrash. Jahrzehntelang hielt sich das Gerücht, der Hersteller hätte tausende von nicht verkauften Modulen in der Wüste von New Mexico vergraben. Angeblich hatte Atari 12 Millionen »E.T.«-Module produziert und damit 2 Millionen mehr, als es Atari 2600-Konsolen gab! Die Atari-Bosse hofften, dass sich Spieler allein E.T.s wegen eine Atari 2600-Konsole zulegen würden. Stattdessen schickten wütende Spieler Atari zu Hunderten ihre »E.T.«-Module zurück. Doch worum geht es nun eigentlich im Spiel? Ziel ist es, E.T. beim Einsammeln von Teilen eines Telefons zu helfen, damit er »nach Hause telefonieren« kann. Das Einsammeln hat nicht nur wenig mit der Story des Films zu tun, sondern wird auch noch durch unbekannte Schauplätze, die ebenfalls nichts mit dem Film zu tun haben, und weitere fragwürdige Gameplay-Entscheidungen untermauert. Man flüchtet vor seltsam aussehenden Mantelträgern und fällt in diverse Gruben, um dort Teile des Telefons einzusammeln. Um aus einer Grube herauszukommen, muss E.T. seinen Hals recken, um dann ewig langsam nach oben zu schweben. Stimmt zudem das Timing nicht, fällt man wieder in die Grube zurück. Dann und wann findet sich dort eine vertrocknete Blume, die man wiederbeleben kann. Sinn macht das alles herzlich wenig. Hat man alle Teile des Telefons zusammen, wird man vom Mutterschiff abgeholt und das ganze eintönige Gameplay beginnt von vorn. Innerhalb von fünf Minuten kann man das Spiel durchspielen – wenn man es schafft, so lange die Nerven zu behalten.

Fazit: Vielleicht nicht das schlechteste Spiel aller Zeiten, aber nah dran. Spielerisch demotivierend, optisch eintönig.
System: Atari 2600
Entwickler/Verleger: Atari
Erscheinungsjahr: 1982
Webseite: de.wikipedia.org/wiki/E.T._the_Extra-Terrestrial_(Atari_2600)

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Von Kai Lunkeit

Zuständig für RETRO-Filme. Mag natürlich den C64, alte Konsolen von Atari bis Sega und sogar DOS-Spiele. Noch viel mehr allerdings hat er ein Faible für den Amiga (500) und alles, was dazugehört. Sammelt Amiga-Spiele und -Zeitschriften. Und schreibt auch gern mal über neuere Spiele.

4 Gedanken zu „Kurz angespielt: E.T. the Extra-Terrestrial“
  1. Ein ganz übles Spiel! Aber ich freue mich, dass ich endlich weiß, worum es in dem Spiel geht bzw. was ich da machen muss. :D

    > Vielleicht nicht das schlechteste Spiel aller Zeiten, aber nah dran. Spielerisch demotivierend, optisch eintönig.

    Was wäre denn das schlechteste Spiel aller Zeiten? Wie wäre es denn mit so einem Beitrag, wo man die Leser abstimmen lassen kann? Mich würde es auf jeden Fall interessieren. Oder gab es so was schon?

  2. Klar gab es sowas schon, sollte aber mal wieder eine neue geben, gibt ja immer neue (schlechte) Spiele….

    bezüglich E.T., war das nur der Anfang von vielen weiteren, teils (sehr !!) schlechten, Filmlizensen vermarkteten Videospielen.

    So gesehen ist E.T die Mama^^

    Ich kann nicht ausschließen daß es vor E.T auch schon ein oder zwei Videospiele gab, die einen Film/Serie als Thema hatten, ich lasse mich da gerne belehren. Am besten mit link^^

    Gute Nacht noch !!

  3. Probiert mal die Mythicon-Spiele und ET erstrahlt in anderem Licht. Außerdem ist es ausgemachter Blödsinn, dass der ganze Videospielmarkt wegen einem Spiel zusammengebrochen sein soll. Muss man folglich wegen jedem Schrottgame auf dem DS Angst haben, dass Nintendo dichtmacht?

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