Die Welt ist bunt. Und der C64 gefühltes Vorbild für alles und jeden. Was wir naturgemäß gut finden.

Die mir bis dato unbekannte Site crn.de sorgt sich um die Erfahrungswelten heutiger Jugendlicher: „Die Kids heutzutage haben nicht nur keine Ahnung davon, wie viel einst ein Kilobyte war, sondern halten auch Vinylplatten für überdimensionierte Frisbee-Scheiben.“ [LINK>559] Ihr Ansatz: Erklären, was es mit der Computermusik so auf sich hat, vor allem mit der auf Vinyl. Wo das hinführt? Zu einer in der Welt des Onlinejournalismus beliebt gewordenen Klickstrecke.

Ich halte grundsätzlich nichts von „Walled Garden“-Strategien, so wie sie Apple bei iPhone und iPad umsetzt. Deshalb ärgert es mich, wenn ich entsprechendes über ein aus dem AppStore entferntes Programm lese: „Via Twitter hat FAST Intelligence aber inzwischen mitgeteilt, dass das wohl nicht der Fall ist. Vielmehr dürfte sich Apple daran gestoßen haben, dass beliebige Programme installiert und ausgeführt werden können.“ [LINK>560] In diesem Falle war es ein Emulator, den Apple rauskickte. Es ist aber die Grundidee eines Emulators, möglichst viel Software (wieder) zum Laufen zu bringen, deshalb ist auch pressetext austria überrascht: „Wie das bei der ursprünglichen Prüfung unbemerkt bleiben konnte, hat Apple bis Redaktionsschluss nicht kommentiert.“

Wir lesen ja immer mal wieder etwas über Spieleprogrammierer, die sich an ihre schönen Zeiten mit dem C64 zurückerinnern, über Grafiker und Designer mit C64-Background, selbst von Geschäftsführern und Vorständen von IT-Firmen hören wir desöfteren, wie das damals genau war mit dem Brotkasten. Nun, es gibt noch weitere Berufe, die von Commodores Erfolgsmaschine profitieren. Raten Sie mal, welcher Profession dieser Herr angehört: „Mit der Erinnerung an den legendä̈ren C64, dem informationstechnischen Medium der 80-er, sind bei vielen in meiner Generation phantastische Erinnerungen verbunden. Die erste Generation, die mit einem Personalcomputer aufwuchs, sammelte frü̈h Erfahrungen mit einem damals neuen digitalen Medium, was sich spä̈ter als profunde und ausbaufä̈hige Basis herausstellte fü̈r den Umgang mit CNC-gesteuerten Maschinen oder dem Programmieren von parametrischen Systemen.“ [LINK>561] Richtig: er ist Architekt. Da sind wir doch mal gespannt, wie weit die C64-Auswirkungen noch gehen werden. Ich freue mich auf den ersten Landwirt, der die Basis seines bäuerlichen Erfolges dem C64 zuschreibt – und auf seine genaue Begründung.

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Von Stephan Humer

Mitbegründer und -herausgeber von Magazin und Website. Und das, ohne das Label „Generation C64″ wie eine Monstranz vor sich her zu tragen. Mag es, über die Grenzen der Chips hinauszuschauen.