Klar, Browsergames sind nichts Neues, auch nicht Emulationen direkt im Browser. Aktive Elemente des Surfvergnügens wie Java oder Flash machen es möglich. Und das schon lange. Doch das Angebot des Internet Archive ist trotz dieser keineswegs neuen Idee etwas Besonderes: die „Historical Software Collection“ präsentiert alte Spiele (die Retrofans sicherlich alle vertraut sein dürften), aber auch ganz andere Software wie WordStar und VisiCalc.

Da die Streitfrage bei Emulationen ja stets ist, wie nah sie an das Original(erlebnis) von früher herankommt – reicht da die Software auf einem Emulator oder muß es doch die Originalhardware oder sogar noch mehr, z.B. eine Original-Spielhalle sein? – darf die Präsentation von Software, die nicht zum Spielen gedacht war, jedoch ebenfalls viel über die damalige Zeit (Stand der Technik, Look and Feel usw.) verrät, zweifellos eine sehr interessante Idee genannt werden. Schließlich waren gerade die damaligen „Heimcomputer“ wie der C64 nicht nur zum Zocken, sondern auch zum Programmieren, Steuern, Messen, Regeln, Schreiben und Drucken (und noch vieles mehr) gedacht. Und je mehr Software von damals live ausprobiert werden kann, desto mehr nähert man sich dem Gefühl von damals. Deshalb: Daumen hoch für dieses hochgradig sinnvolle Projekt des Internet Archive, von dem wir laut SPIEGEL ONLINE noch einiges erwarten dürfen:

Derzeit listet etwa dessen „Old School Emulation Center“ 450.000 Speicher-Abbilder von Spielen, Programmen, und Code von über 200 Computer-Systemen auf. Das „CD Archive“ hat über 2500 CDs aus der golden Shareware-Ära gesammelt und das „Demu“-Programm kümmert sich um derzeit 4500 Spieleklassiker der frühen PC-Zeit.

(Quelle: SpOn)

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Von Stephan Humer

Mitbegründer und -herausgeber von Magazin und Website. Und das, ohne das Label „Generation C64″ wie eine Monstranz vor sich her zu tragen. Mag es, über die Grenzen der Chips hinauszuschauen.