Wohin völlig bescheuerte Spekulationen führen können, lernen gerade – hoffentlich! – diejenigen, die RETRO-Verleger Enno bereits Faulheit, Inkompetenz oder Bocklosigkeit in Zusammenhang mit der RETRO(-Verzögerung) unterstellt haben und damit nun voll auf die Nase gefallen sind. Manche können halt ihre Klappe nicht halten und müssen immer wieder wild drauf los spekulieren, lernen aber gerade auf die harte Tour: Scheiße, verzockt! Und die ganze Welt ist Zeuge dieses großmäuligen Versagens. Wirklich sehr, sehr peinlich …

Denn für die Verzögerungen bei der RETRO gab es gute Gründe. Neben dem Redaktionswechsel mit all seinen Folgen hatte Enno in seinem Umfeld zwei Todesfälle zu beklagen. Mehr muss man dazu nicht öffentlich breittreten – selbst diese Info ist bereits mehr als man normalerweise erwarten kann, denn es geht um sehr private Dinge. Und es gibt nun einmal Dinge, die sind wichtiger als die Arbeit. Aber Stil und Anstand sind für manche Zeitgenossen immer noch Fremdwörter, sie benehmen sich lieber wie pubertierende Deppen. Deshalb danke ich an dieser Stelle – auch stellvertretend für Enno – all denjenigen, die mit ihren Beileidsbekundungen und guten Wünschen den richtigen Weg gewählt haben und dadurch zweifellos eine echte Hilfe waren. Den unreifen Spekulanten kann ich nur empfehlen: sucht euch professionelle Hilfe. Die führt euch hoffentlich (zurück) ins normale Leben. Ohne pathologische Spinnereien, ohne kindischen Unsinn. Oder wie man auf Englisch sagen würde: Get a life!

Apropos: wer die Spekulationen, Ausreden oder Spinnereien unter diesem Text nun fortzusetzen versucht, der beweist letztlich nur, wie dringend er eine Therapie benötigt. Auch wenns schwerfällt, liebe Irre: im Zweifel einfach an Onkel Dieter denken. Es wäre ein richtiger erster Schritt auf dem Weg zum erfolgreichen Erwachsenwerden.

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Von Stephan Humer

Mitbegründer und -herausgeber von Magazin und Website. Und das, ohne das Label „Generation C64″ wie eine Monstranz vor sich her zu tragen. Mag es, über die Grenzen der Chips hinauszuschauen.

10 Gedanken zu „RETRO-Lounge [98]: Im Zweifel einfach mal die Fresse halten!“
  1. Es freut mich, dass das Magazin nicht am Ende ist, wie ich schon befürchtet habe. Alleine die Todesfälle im privaten Umfeld erklären vieles. Ich musste vor kurzem so etwas erleben und es hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Für mich ist das sehr gut nachvollziehbar.

    Trotz allem weiterhin viel Erfolg!!!

    1. Vielen Dank für Deinen Beitrag! Es wird in Kürze eine neue RETRO geben – und die Entwicklung bleibt auch nicht stehen, es wird also keine „Notausgabe“.

      1. Wo kann man den die aktuelle Ausgabe kaufen? In Hamburg finde ich die nirgends und laut den Angestellten in den auf der Webseite angegebenen Händlern ist die Ausgabe 35 nicht geliefert wurden

      2. Keine „Notausgabe“? Ich bin ja wirklich ein großer Fan eures Magazins und habe vollstes Verständnis für die Verzögerung, aber jetzt ein Heft mit über 30 Seiten weniger als sonst abzuliefern ist schon dreist. Hättet ihr euch lieber noch ein oder zwei Monate mehr Zeit genommen und wieder ein vollständiges Heft abgeliefert.

        1. @Christian: Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Hier ging es um die Beleidigungen gegenüber Enno. Wenn Du Kritik am aktuellen Heft hast, kannst Du Enno bzw. den Verlag direkt kontaktieren. Die hiesige Diskussion hat nichts mit dem aktuellen Heft in inhaltlicher Hinsicht, sondern mit dem Umgang mit Hasstiraden zu tun.

  2. Wie man auch am fast ausgeglichenen Verhältnis erkennen kann, war der Kommentar in der Sache richtig, aber im Ton unangemessen. Überzogene Emotionalität und eine öffentliche Beschimpfung können nie professionell sein.
    Obwohl ich die Gründe gut verstehen kann, und Enno auch nur das Beste wünsche, darf so eine Äußerung hier aus meiner Sicht nicht unenschuldigt stehen bleiben.

  3. Man darf meinen Rant nicht singulär betrachten, sondern muss den Auslöser sehen: Aktion – Reaktion. Man ist in aller Regel bei Rants wie diesem noch viel zu harmlos und macht solchen Blödsinn wie den der chronischen Hater meist viel zu lange unwidersprochen mit.

    Da aber gerade ein „Arschloch“-Song (zu Recht) die Charts dominiert und große Teile Deutschlands das (zu Recht) auch gut finden (und die meisten Menschen hier offenbar auch meinen Text), dürfen sich die, die es offensichtlich verdient haben, hier auch gern ihre verbale Watschn abholen. Es gibt KEIN Recht – aber auch so gar keines – auf unwidersprochene, beleidigende Spekulationen! Wer austeilt, muss auch einstecken können.

    Zivilisierte Menschen würden nämlich auch höflich bleiben, wenn die RETRO ein Jahr oder noch mehr Verspätung hätte. Man darf nachfragen, mahnen, Konsequenzen androhen – ja, gar keine Frage. Aber: professionell. Höflich. Wie im Geschäftsleben üblich. Auch wenn man dabei mit den Zähnen knirscht. So läuft das nun einmal – und es ist schlimm genug, dass man das immer noch erklären muss. Wer das nicht kann, ist offensichtlich überfordert und sollte in der Tat mal die Klappe halten, wenn er merkt, dass der Wunsch nach Beleidigung in ihm hochkommt.

    Angriffe gegen die Person sind IMMER falsch und werden von uns nicht toleriert. Es gibt keine Toleranz für die Intoleranten. Entschuldigungen hat höchstens Enno verdient, aber so viel Größe werden die Hater kaum haben.

  4. Danke für die Antwort.

    Was ja auch völlig okay ist, aber ich will Dir meinen Eindruck schildern. Obwohl ich über Facebook die Situation (nicht das Geflame) mitbekommen habe und insoweit absolut Verständnis für die Verzögerung habe, hat mich Dein rant abgestossen. Und ich würde nicht mal sagen, dass ich besonders sensibel wäre; aber er ist einfach im Ton so abgefasst, dass der eigentliche Zweck verfehlt wird. Das zeigt aus meiner Sicht am Besten das ausgeglichene Verhältnis des Daumen (hoch/runter).

    Natürlich sind persönliche Angriffe seitens der Kunden unangebracht und bedürfen sicher auch einer Entschuldigung. Aber es ist etwas anderes, wenn Du dieselben Mittel wählst. Es ist vielleicht befreiend, aber es wirkt ganz anders. Der Empfänger bestimmt die Botschaft. Danach hast Du Dich kleiner gemacht, als Du es mit einem professionellen (gern auch mit Ich-Botschaft) gekonnt hättest. Im Geschäftsleben ist das tatsächlich üblich, und dort muss man auch professionell bei Angriffen bleiben. Geht mir ja nicht anders.

  5. „dass der eigentliche Zweck verfehlt wird“ – dann siehst Du ein anderes Ziel als ich/wir. Aus der hiesigen Perspektive traf der Kommentar genau ins Schwarze. Deshalb auch der Bezug zu Die Ärzte.

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