Zwei kleine 386er-Projekte von mir aus der letzten Zeit:

Ein Problem, das mich zur Zeit beschäftigt, ist die Möglichkeit (oder Unmöglichkeit?) mit dem 386SX25 auch MP3s abzuspielen. Gut, das gleichzeitige Dekodieren und Abspielen ist wohl prinzipiell nicht möglich. Das ist ein viel zu hoher Rechenaufwand, der selbst einem Mittelklasse-486er merklich an die Substanz geht.

Was ich aber theoretisch auf 286ern oder 386SX für möglich gehalten hatte, war das Dekodieren einer MP3 in wav, zwischenspeichern (in zugegeben extrem großen Datenmengen pro Lied) und dann Abspielen der wav. Das Dekodieren und Abspielen ist mit verschiedenen DOS- und 3.11-Programmen theoretisch auch ohne Problem möglich. Ich hatte da DOS-Hoffnungen in fähige Allroundtalente wie MpxPlay oder OCP gesetzt. Praktisch funktioniert es aber nicht, weil alle entsprechenden Programme bzw. Unterfunktionen für die MP3-Dekodierung nach einer FPU verlangen und mit dem SX-Prozessor nicht arbeiten wollen. Auch eine softwaremäßige Emulation einer FPU hat keinen Erfolg gebracht.

Kann es sein, daß der MP3-Algorithmus zum Dekodieren generell eine physische FPU benötigt und aus Prinzip nicht mit SX-Prozessoren funktioniert? Oder hakelt es an einer anderen Eigenheit der SX-Serie? Oder übersehe ich eine mögliche Lösung? Hat jemand einen 386DX zur Hand, um zu prüfen, ob es dort funktioniert? Ist jetzt keine große Sache, der 386er kann auch so viele wunderbare Dinge. Es würde mich nur interessieren, wo das Problem liegt. Naja, MOD und Verwandte klingen ja auch gut, und die kann auch ein SX :-).

Außerdem habe ich dieser Tage auch das WfW 3.11 auf dem SX25 mal komplett neu installiert. Das ist immer eine interessante Sache und irgendwie beruhigend, gerade wenn man sich von der Überheblichkeit und dem Leistungsdenken des 21. Jahrhunderts genervt fühlt. Und wenn der 386er schon keine MP3s abspielen kann, dann bekommt er wenigstens einen hübsch bunten Desktop spendiert :-).

In letzter Zeit hatte ich da meistens eher „düstere“ Sachen mit Blautönen, monochromen Icons etc., daher habe ich nach der Neuinstallation mal was Helles und Farbiges genommen. Aber irgendwie sieht das daheim auf dem Röhrenmonitor immer deutlich besser aus, mit leuchtenden Farben und weichen Farbübergängen auch bei „nur“ 256 Farben. Auf dem Flachbilddings im Büro wirkt das leider immer deutlich grober (und somit vermutlich auch bei den meisten Lesern hier).

Aber egal, hier zwei Screenshots:

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Von Chris Pfeiler

on allen Retro-Schreibern bin ich wohl derjenige, der das Thema am Persönlichsten vertritt. Ich habe privat keinen digitalen Lifestyle im modernen Stil, also kein Handy, iKram oder aktuelle Rechner. Viele Leute finden das zum Haareraufen und würden mich gerne „missionieren“, ich finde aber, daß einem ein sog. veraltet-analoger Lebensstil viele Ideen und Perspektiven vermitteln kann.

2 Gedanken zu „Zwei kleine 386er-Projekte“
  1. wahnsinn, dass sich immernoch jemand mit sowas beschäftigt ;-). ist verdammt lange her, diese zeit. mein erster PC war ein 386SX mit 20MHz. ich meine, dass ich mir irgendwann einen co-prozessor dazugekauft hatte (also die SX variante vom 80387). was ich nicht mehr weiss ist, ob die software den befehlssatz des 80387 unterstützen musste, oder ab das vom OS abstrahiert wurde. wäre das evtl. eine möglichkeit?

    so viel ich weiss ist für die MP3 konvertierung die FPU voraussetzung, anders geht es wohl nicht … unkomprimierte WAVs sollten sich jedoch problemlos abspielen lassen … aber wie gross ist denn deine platte in dem rechner?

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