Meister Bienenhalm unterhält uns nicht nur musikalisch sondern gibt auch Informationen über BTX zum Besten!
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Das Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn ist ein Eldorado für den Retro Freund. Wo sonst bekommt man so viel Retro-Elektronik zu sehen wie im größten Computermuseum der Welt. Bis Anfang August 2018 bietet das Heinz Nixdorf MuseumsForum eine Raritätenschau mit Objekten aus dem Fundus: Digging Deep.
Im dritten Stock des Forums wurden thematische Räume gebildet um die Objekte in Szene zu setzen. Unter dem Motto „Kurioses und Kostbares“ hat man seltene Schreibmaschinen, eine Heureka Addiermaschine oder „die Mutter der Registrierkassen“ – eine NCR Tastenhebelkasse, zusammengestellt.
Der zweite Raum ist Computern aus dem Osten gewidmet. Der Robotron EC 1834 erinnert sehr an die Siemens PCs – und das war kein Zufall. Die Heimcomputer 9001 oder KC87 wurden sogar in der Wirtschaft eingesetzt und haben eine von DDR-Ingenieuren angepasste CP/M Version als Betriebssystem.
Ein sowjetischer 8 Bit Computer in knalligem orange konnte Ende der 80er nur schwarz / weiß darstellen und war damit schätzungsweise 8 Jahre zurück.
Natürlich dürfen im Nixdorf Forum die Computer von Nixdorf nicht fehlen: Design und Funktion – Nixdorf setzt Maßstäbe. Hier sind es unter anderem gläserne Computer und Peripheriegeräte, die noch von Heinz Nixdorf für eine Wanderausstellung in Auftrag gegeben wurden. Das Inneleben der Monitore, Belegleser, Belegdrucker, Kombitastatur usw. offenbaren interessante Details. Die Fülle der Komponenten ist man heute gar nicht mehr gewohnt und das daraus resultierende Gewicht der Geräte war nicht unerheblich.
Bei den „Großen Minis“ steht man mannshohen Kästen gegenüber: Minicomputer aus den 70ern von der Digital Equipment Corporation oder Honeywell.
Besonders interessant ist sicher der „Flops und Retro“ Raum. Der Philips Bildplattenspieler war einerseits seiner Zeit voraus, konnte andererseits dem VHS System nicht die Stirn bieten. Ein ähnliches Schicksal traf das Video 2000 System von Grundig.
Flops von namhaften Herstellern sind dann z.B. ein Microsoft Zune Player, ein Minidisc Recorder von Sony, der Apple Cube oder ein BTX Terminal von Loewe.Grund für den Flop waren hohe Preise (Cube, BTX Terminal), technische Mängel (Zune) oder schlechtes Marketing (Minidisc).
Die Pippin Konsole von Apple dürfte als Versuch, auf dem Konsolenmarkt Fuß zu fassen, hier kaum bekannt sein. Produziert von Bandai hatte es gegenüber der Playstation oder dem Sega Saturn kaum etwas zu bieten.
Im letzten Raum wird es interaktiv – Computerspiele von damals zum ausprobieren unter dem Motto „Alles Retro – Computerspiele von gestern„.
Ein Telespiel war in den 70ern der letzte Schrei. Das Versandhaus Quelle vertrieb unter seiner Marke Universum ein Gerät, mit dem sich verschiedene Pong-artige Spiele abrufen liessen.
Schließlich bietet das MuseumsForum in der Sonderausstellung noch Spaß mit mehreren Commodore VC20. Die einen können Erinnerungen auffrischen während andere staunen, womit wir uns vor über 30 Jahren beschäftigt haben.
Die hier angesprochenen Exponate sind nur ein Teil der Sonderausstellung. Ein Besuch lohnt sich – schließlich bekommt man mit der Dauerausstellung noch zwei Etagen voller Computergeschichte hinzu.
Heinz Rösner
Damals, im Jahre 1977, wollte die Deutsche Bundespost auch mal innovativ sein – und verhedderte sich prompt in den Untiefen der deutschen Bürokratie. Mit schlappen fünf Jahren Verspätung ging die ministeriell gepushte Innovation namens „Bildschirmtext“ schließlich an den Start. Das war im Jahre 1983. Ein Grund zum Feiern ist es deshalb so oder so, und zwar nicht nur, weil es ein bedeutendes Stück Technikgeschichte und nun genau 30 Jahre her ist. Es sieht auch unglaublich gut, weil schön pixelig aus – zumindest für echte Retro-Fans.
Erinnern wir uns also an ein System, welches heute nicht mehr genutzt werden kann und deshalb wirklich Geschichte ist. (Anders als die meisten alten Computerspiele.) Und erinnern wir uns an seine Väter, vor allem an den Telekom-Pionier Eric Danke, welcher BTX überhaupt erst möglich machte. Es waren zweifellos spannende, besondere Zeiten!
Übermorgen (30.6.) ist Schluß: dann wird beim französischen Minitel, einem Service vergleichbar mit dem deutschen Bildschirmtext (BTX), der Stecker gezogen:
Minitel: The rise and fall of the France-wide web
Und vergessen werden sollte dabei in der Tat nicht, wie fortschrittlich Frankreich einmal war:
What the TGV was to train travel, the Pompidou Centre to art, and the Ariane project to rocketry, in the early 1980s the Minitel was to the world of telecommunications.
Ist lange her …
UPDATE: Hier noch ein Beitrag von SpOn/dpa zum Aus von Minitel
Der Werbespot ist allein schon schräg, aber viel besser ist meines Erachtens der im offiziellen Bundespost-Werbespot auftauchende C128: