Dinge im Leben richtig vorauszusagen macht den Menschen seit vielen Jahrhunderten Spaß. Es verwundert also wenig, dass es viele Menschen gibt, die gerne auf den Sieger beim Sport wetten oder sonstige Spiele veranstalten, bei denen es darum geht, einen gewissen Ausgang richtig vorherzusagen. Behält man Recht, wird dies in der Regel belohnt – entweder durch Anerkennung der Mitmenschen oder in gewissen Fällen sogar durch Geld. Egal was es ist, das man dabei herausholen kann, Glücksspiele oder ganz einfach richtige Vorhersagen machen den Menschen viel Spaß.

Das organisierte Glücksspiel blickt mittlerweile auch auf eine Geschichte zurück, die mehrere Jahrhunderte umfasst. Und während die Spieler lange Zeit immer nur in Spielbanken ihre Tipps abgeben konnten, gibt es seit einigen Jahren auch die Möglichkeit, im Casino online zu spielen. So kann man seiner Leidenschaft für das Glücksspiel mit Echtgeld nachgehen, ohne sich an die Öffnungszeiten einer Spielbank oder an einen allfälligen Dresscode halten zu müssen. Das sind Aussichten, die seither zahlreiche Spieler in ganz Deutschland auf den Plan gerufen haben. Seit 2021 ist allerdings die Auswahl der Spiele bei deutschen Anbietern nur noch auf Spielautomaten beschränkt.

Dennoch befassen wir uns hier jetzt einmal mit den ältesten Casinospielen der Welt – und das sind nicht die Slots, die erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufkamen. Einige Tischspiele wie Roulette oder Blackjack haben eine noch viel längere Vergangenheit. Ihre Geschichte reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Noch viel älter sind einige Würfelspiele, von denen die meisten heute aber kaum mehr praktiziert werden. An ihre Stelle sind Spiele wie Keno oder Craps getreten, die sich zumindest teilweise aus Spielen aus vergangenen Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden ableiten lassen.

Das magische Rad mit der kleinen Kugel – Roulette

Als ältestes Glücksspiel der Welt gilt allgemein Roulette. Das Spiel mit dem charakteristischen Rad, den Zahlen von 1 bis 36 und der kleinen Kugel hat seine Wurzeln in Frankreich, wo der Mathematiker und Physiker Blaise Pascal im 17. Jahrhundert verschiedene Experimente anstellte. Seine Absicht war allerdings nicht, ein Glücksspiel zu entwerfen. Vielmehr wollte er ein Rad kreieren, das sich mit seiner eigenen Energie unendlich lang oder wenigstens so lang wie möglich drehen würde. Dies gelang ihm zwar nicht, aber immerhin fand seine Erfindung oder Entdeckung später Verwendung bei den Glücksspielen.

Das Roulette-Rad wie wir es heute kennen gibt es seit ungefähr dem frühen 18. Jahrhundert, als sich das Spiel von Frankreich aus in Richtung des heutigen Großbritanniens verbreitete. Seither sind einige verschiedene Versionen entstanden, die sich vor allem durch die unterschiedliche Anzahl an Null-Feldern unterscheiden. Während die europäischen Räder nur ein Null-Feld enthalten, spielt man beim amerikanischen und beim französischen Roulette mit einer Null und einer Doppel-Null, was den Hausvorteil deutlich erhöht. Entsprechend gilt die europäische Variante gegenüber den Spielern als die fairste Variante beim Roulette.

Die ersten Roulette-Spiele im Internet erschienen ungefähr Mitte der 1990er-Jahre. Seither findet man bei zahlreichen Anbietern verschiedene Versionen von Roulette, teilweise sogar mit Live-Bedienung durch einen echten Croupier. Ein interessanter „Fun Fact“ zum Roulette ist, dass die Summe aller im Rad enthaltenen Zahlen 666 ergibt – auch bekannt als die Nummer des Teufels.

21 als Ziel – Blackjack

Frankreich scheint allgemein ein gutes Pflaster für erfolgreiche Glücksspiele zu sein. Das Kartenspiel Blackjack hat seine Wurzeln nämlich ebenfalls in Frankreich. Es geht ungefähr auf das frühe 17. Jahrhundert zurück, als sich ein Spiel entwickelte, bei dem es darum ging, jeweils 21 Punkte zu erreichen – „vingt-et-un“ war geboren. Wer der französischen Sprache mächtig ist, weiß, dass dieser Ausdruck auf Deutsch „einundzwanzig“ bedeutet. Zumindest die Basis des Spiels, bei dem es darum geht, mit möglichst wenigen Karten auf 21 Punkte zu kommen, stammt aus Frankreich.

Die weiteren Optionen im Verlauf des Spiels stammen hingegen höchstwahrscheinlich aus den USA. So ist es heute möglich, sich mit einer Insurance (Versicherung) gegen einen Blackjack der Bank abzusichern oder unter gewissen Umständen mit zwei Blättern weiterzuspielen, was die Gewinnchancen erhöht. Diese Optionen sind jeweils mit einem zusätzlichen Einsatz verbunden. Gleichzeitig sind sie gute Gründe dafür, sich vertieft mit dem Spiel zu befassen, bevor man sein eigenes Geld dabei aufs Spiel setzt. In den USA erhielt das Spiel auch seinen heutigen Namen Blackjack.

Eine allererste konkrete Erwähnung findet der Vorgänger von Blackjack allerdings in der spanischen Literatur. Miguel de Cervantes erwähnt das Spiel in seinem Buch Rinconete y Cortadillo ein Kartenspiel, das offenbar schon im 17. Jahrhundert die ersten Betrugsversuche erlebt haben soll. Heute ist es allerdings kaum mehr möglich, beim Blackjack den Hausvorteil der Bank zu übertreffen. Wer clever spielt, kommt natürlich zu seinen Gewinnen. Aber die absolute Sicherheit auf einen Gewinn gibt es beim Blackjack wie bei allen guten Glücksspielen nicht.

Pures Glücksspiel – mit Würfeln

Noch purer ist das Glücksspiel, wenn man dafür weder auf Papier wie beim Blackjack oder technische Innovationen wie das Roulette-Rad setzt. Würfel haben eine noch viel längere Tradition beim Glücksspiel. Aus verschiedenen Hochkulturen lange vor Christus sind Würfelspiele überliefert. Die ältesten ausgegrabenen Würfel sollen sogar um die 8000 Jahre alt sein. Definitiv zugeordnet werden konnten Würfel der ägyptischen Kultur rund 2000 Jahre vor Christus sowie den alten Römern, wo die Spielgeräte rund 400 Jahre vor Christus erstmals aufgetaucht sein sollen.

Die Würfel, die dabei zum Einsatz gelangt sind, hatten längst nicht immer die heute üblichen sechs Seiten. In Ägypten – wo sonst, ist man versucht zu sagen – soll es gar Würfel in Pyramidenform gegeben haben. Andernorts hatten die Würfel viel mehr Seiten als heute allgemein üblich. Bis zu 40-seitige Würfel sind teilweise gefunden worden. Heute gibt es unter anderem auch eigens angefertigte Pokerwürfel, die statt den gewöhnlichen Augen verschiedene Kartensymbole anzeigen.

Wie bei anderen Glücksspielen gab und gibt es bei den Würfelspielen immer wieder Versuche, den Zufall zu überlisten. Am Weitesten verbreitet sind dabei die Versuche, gezinkte Würfel ins Spiel zu bringen, die mit einer größeren Wahrscheinlichkeit gewisse Bilder anzeigen, da sie zum Beispiel über ein Ungleichgewicht verfügen. Entsprechend innovativ mussten die Betreiber von Glücksspielen sein, um solche Machenschaften zu unterbinden. In einem Casino kann dies beispielsweise so geschehen, dass man die Würfel in einem Käfig oder in einer Box unterbringt, sodass kein Spieler sie austauschen kann.

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Von Retropräsident

Zusammen mit Anna und Stephan Herausgeber der Website und vor allem Inhaber des CSW-Verlags, in dem die RETRO erscheint.