Der Retroluzzer spielt Cannon Fodder auf dem Atari Jaguar!

Aus dem Inhalt:

„War! Never been so much fun!“ schallt es aus dem Lautsprecher, und das Titellied des Spiels „Cannon Fodder“ beschreibt ziemlich gut, worum es hier geht: Willkommen im Krieg!

Der Spieler steuert eine Gruppe von Soldaten, die einerseits möglichst viel Tod zu den gegnerischen Truppen bringen und zum anderen Missionsziele erfüllen soll. Es gibt immer einen führenden Soldaten, der direkt gesteuert wird, die anderen folgen ihm. Es gibt auch die Möglichkeit, die Gruppe aufzuteilen, dies war aber in den von mir hier gezeigten ersten Levels nicht nötig.

Gesteuert wird ein Fadenkreuz bzw. Zeiger. Klickt man, läuft die Truppe dem Anführer in Richtung des angeklickten Ortes. Mit dem zweiten Button wird geschossen, wobei auch alle Soldaten die Richtung des Fadenkreuzes anvisieren. Die Munition ist unbegrenzt. Für verschiedene Missionsziele sind jedoch Granaten oder später andere Waffen erforderlich, die erst aufgesammelt werden müssen und nur in begrenzter Menge vorhanden sind.

Durch die Schlachtfelder in verschiedenen Landschaften zu laufen und dabei die Feinde niederzumähen macht einfach Spass, denn wir haben hier kleine Pixelhaufen, die nur gerade so als Soldaten erkennbar sind, aber wenn man sie trifft, bluten sie rote Pixel und sie schreien und stöhnen vor Schmerzen, bis sie schliesslich ihr Leben lassen.

Hier kann man seiner sadistischen Ader nachgeben und einfach weiter draufhalten, wenn es die Zeit erlaubt: Das Opfer windet sich und schreit, bis man von ihm ablässt… das klingt bestialisch, aber es ist wirklich lustig umgesetzt.

Überstehen die Soldaten eine Mission, werden sie befördert und stehen für den nächsten Auftrag zur Verfügung. Je höher der Rang, desto höher steigt die KI, die z.B. hilfreich ist, wenn die Gruppe aufgeteilt wird. Auch schiessen die Soldaten wohl mit mehr Erfahrung zielsicherer. Die Verluste werden mit frischen Rekruten ausgeglichen, die zwar zahlreich vorhanden sind, aber eben immer ohne Erfahrung daher kommen.

Ich kann über sowas sehr laut lachen. Die Bundesprüfstelle fand das weniger witzig und hatte das Spiel seinerzeit (1993) auf den Index gesetzt. Heute ist es nicht mehr indiziert und stattdessen mit einer USK12 ausgestattet. So ändern sich die Zeiten und die Ansichten.

Abseits vom Gemetzel stellt Cannon Fodder eine gelungene Mischung aus Ballerspiel und Echtzeitstrategie dar, es steht in einer Reihe mit „Dune“ und gilt als Inspiration für spätere Hits wie „Command & Conquer“.

Die Version des Atari Jaguar ist gut gelungen. Die Musik ist genauso gut wie auf dem Amiga, lediglich bei den Grafiken ums Spiel herum gibt es ein paar anders gestaltete Screens.

Was nicht so gut gelungen ist: die Steuerung. An sich OK, der Cursor lässt sich mit dem D-Pad gut steuern, wunderte ich mich dann aber doch, dass ich die Granaten nicht werfen konnte. Erst ein Blick ins Handbuch verriet mir die abartige Button-Kombination hierfür. Dass der dritte Feuerbutton unbenutzt ist, erscheint einem da echt wie eine Verarschung des Spielers… aber wenn man es erstmal weiss, geht es…

Cannon Fodder auf dem Jaguar ist dennoch ein lohnenswertes Game. Was sagt ihr? Zu fies? Zu sadistisch, zu blutrünstig oder genau euer Humor?

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In jedem Falle: Danke fürs Zusehen und bis bald mal wieder!

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Von Shahzad Sahaib

Sein Erstcomputer war ein Amiga 500 von Commodore. Besitzt aber noch zahlreiche weitere Retrorechner, Konsolen und Exotenhardware. Shahzad ist unter anderem Gründer der auf Handheld- und Konsolenhomebrew spezialisierten Seite PDRoms. Talentscout und Organizer in der Demoszene sowie Mitglied der Demogruppe Speckdrumm. Als Gründungsmitglied und Projektleiter der Spieleschmiede Retroguru unterstützt er aktiv die Produktion von Spielen auf alter Hardware mit weiteren kreativen Experten aus einschlägigem Kreise.